SkulpTour Düsseldorf

Klaus Simon (*1949 Bad Godesberg, lebt in Krefeld):
Megadendrischer Bau (1987)

Eichenholz, 200 cm hoch, 700 cm lang. Standort: Volksgarten / Stoffeler Friedhof. Aus natürlichem Material und in schlichter Form hat Simon eine unprätentiöse Raumskulptur geschaffen, die trotzdem durch ihre Position zwischen dem Volksgartenpark und dem angrenzenden Stoffeler Friedhof, gleichsam zwischen Diesseits und Jenseits, eine metaphysische Dimension hat. Der Titel ('mega dendron' - großer Baum) spielt an vorgeschichtliche Steingräber der Megalithkultur an. Der "Megadendrische Bau" ist ein gedeckter Stollen aus Eichenbohlen. «Die Holzbohlen werden vom Künstler (...) geschnitten und fügen sich dann zu einer Einheit zusammen. Durch den Schnitt treten (...) Verletzungen auf, die dem Künstler als Metapher für das menschliche Dasein besonders wichtig sind.» [zitiert von: Klaus Schrenk, in: Skulpturen im Südpark Düsseldorf. Hrsg. Kulturamt Düsseldorf, 1987, S. 7] Die Skulptur ist in einen Zaun eingepasst, so dass an dieser Stelle kein Übergang vom Park zum Friedhof möglich ist. Die massive Stirnwand riegelt das Objekt auf der Parkseite ab, aber ein schmaler Lichtschlitz gibt den Blick auf den anderen Bereich frei, ohne dass sich der dahinter liegende Baukörper erschließt. Auf der Friedhofsseite dagegen kann man den Bau wie eine Grabkammer betreten, in deren Dunkelheit durch schmale Öffnungen Licht fällt.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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