SkulpTour Düsseldorf

Bert Gerresheim (*1935 Düsseldorf, lebt ebenda):
Heinrich-Heine-Monument (1981)

Beton, Bronze. Standort: Schwanenmarkt. Neben der Skulptur befindet sich eine Bronzetafel mit folgender Inschrift:

Heinrich Heine Monument
Physiognomische Vexierlandschaft
Heinrich Heine
1797 in Düsseldorf geboren
1831 Emigration nach Paris
1848 Beginn des Krankenlagers der "Matratzengruft"
1856 in Paris gestorben

Ausgehend von der Totenmaske des Dichters hat Gerresheim das Monument als Vexierbild gestaltet. Innerhalb des käfigartigen Gestänges erscheinen das Matratzenlager, Teile des Gesichts und als Zitat aus Heines dichterischem Werk eine Trommel. Bekanntlich haben Deutschland, und speziell seine Geburtsstadt Düsseldorf, eine schwierige und zwiespältige Beziehung zu Heinrich Heine. Gerresheim hat sie in der drastischen Spaltung des Kopfs zum Ausdruck gebracht. Bei dem Heine-Denkmal verbindet Gerresheim realistische, aber verfremdete Versatzstücke mit geometrischen Elementen zu einer bizarren Figur, die der gängigen Ästhetik zuwider läuft.

Gerresheim studierte 1956 bis 1960 bei Otto Pankok an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach dem Staatsexamen 1963 arbeitete er bis 1990 als Studiendirektor in Düsseldorf. 1976 wurde er Mitglied des weltlichen Franziskanerordens. Seit den 1980er Jahren schuf er zahlreiche öffentliche Auftragswerke in Düsseldorf.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
Alle Rechte vorbehalten]