Die Welt des Andreu Alfaro

*5. August 1929 Valencia  †12. Dezember 2012 ebd.

• Werke im öffentlichen Raum
• Leben und Werk

Leben

Alfaros erste künstlerische Arbeiten waren Zeichnungen und Gouachen. Seine ersten Einzelausstellungen gehen auf die Jahre 1957 und 1958 zurück. Seit 1958 widmet er sich fast ausschließlich der Skulptur, zunächst aus Draht und geschnittenem Blech gefertigt. Seine Arbeiten wurden auf der ganzen Welt ausgestellt, schon seit 1974 auch immer wieder in Deutschland (insbesondere in der Galerie Dreiseitel, Köln). Andreu Alfaro lebte und arbeitete in Valencia (Spanien).

Werk

Der Ort für die Skulptur ist der (öffentliche) Platz, der Garten, die Fassade: eingebettet in das Leben der Leute und über es hinausstrahlend. Dort, in seinem Werk, im Angesicht der Gesellschaft, 'sagt' der Künstler seine 'Sachen'. [Andreu Alfaro 1963]

Schon 1959 entsteht seine erste monumentale Skulptur "Espacio para una fuente" - für die Deutsche Schule in Valencia. Seit 1964 verwendet er fertige Industrieprodukte wie Vierkantstäbe oder Röhren aus Eisen, Aluminium oder Edelstahl. In den 70er Jahren wird er mit Arbeiten aus gefärbten Plexiglas bekannt, die sich stark auf geometrische Formen und Symmetrien stützen und überraschende optische und kinetische Effekte produzieren. In den 80er Jahren arbeitet Alfaro auch figurativ und beschäftigt sich mit der menschlichen Gestalt, mit dem Barock und mit Goethe. Zudem entstehen Werke in Kalkstein und Marmor.

Ein wiederkehrendes Thema seiner Arbeiten ist die Linie - sei es die autonome Linie, seien es die eine gewundene Fläche andeutende, aufgefächerte Reihung von Edelstahlstäben, seien es mit Linien operierende, Körper andeutende Raumzeichnungen oder sei es die Kreisfläche mit ausgesparten Linien.

Ich glaube, dass die Gesellschaft Monumente braucht, die in Beziehung zu ihr stehen, zu ihren Hoffnungen und ihren Kämpfen. Die Skulptur kann ihrer gedenken, sie in Erinnerung rufen, sie in einen Teil der kollektiven Erinnerung, der Geschichte des Volkes verwandeln. [Andreu Alfaro 1981]

In seinen Werken begegnen sich Härte und Schwere des Materials Stahl auf der einen Seite und die Eleganz, Leichtigkeit und Strahlkraft des Ausdrucks auf der anderen Seite. Ihren Reiz bezieht die Formensprache Alfaros häufig aus der Einfachheit und Klarheit einer Regelhaftigkeit, die die Konstruktion seiner Skulpturen bestimmt.

Die scheinbare Bewegung, die die Skulptur unter Perspektivwechsel des Betrachters suggeriert, stimuliert den Betrachter, um die Skulptur herumzugehen und sie aktiv zu erforschen. Nicht zuletzt aufgrund des Reichtum ihrer Perspektiven eignen sie sich besonders für den öffentlichen Raum. So findet man große Arbeiten von Andreu Alfaro beispielsweise in Mainz, Frankfurt, Köln, Nürnberg sowie in Spanien (u.a. in Barcelona, Burgos, Madrid, Palma de Mallorca, Valencia) und in New York.

• Andreu Alfaro - offizielle Webseite, unterhalten vom Museum "La Colección Andreu Alfaro"
  im ehemaligen Atelier des Künstlers in Godella / Valencia
• Miquel Alberola: Andreu Alfaro, el traductor de metales.
  El País - Comunidad Valenciana, 14. Dezember 2012
  [Nachruf, auf Spanisch, mit Fotogalerie]
• Andreau Alfaro - Skulpturen und Zeichnungen. Eine Werkauswahl 1972 bis 1997.
  Ausstellung, Stiftung für konkrete Kunst Roland Phleps, Freiburg-Zähringen, 2005
• Ausstellung im Museo Barjola, Gijon, 3-4/2002