Ulrich Rückriem - Arbeiten im öffentlichen Raum

Castell (1991)

Österreichischer Granit, gespalten, 220 x 900 x 900 cm.

Von Kohle und Koks zu Kunst und Kultur: Die Zeche Zollverein, Essen, ist ein von der UNESCO 2001 als Weltkulturerbe ausgezeichnetes Industriedenkmal.
"Wo gestern noch Steinkohle gefördert, verladen und aufbereitet wurde, hat sich heute ein bedeutender Standort für Kunst, Kultur und Design etabliert. (...) Schon kurz nach Stilllegung der Zeche ließen sich die ersten Künstler und Designer von der Schönheit der ehemaligen Musteranlage Zollverein Schacht XII faszinieren und zogen mit ihren Ateliers und Büros nach Zollverein. Der Bildhauer Ulrich Rückriem hat im Jahr 1991 mit einer aus 24 Blöcken bestehenden monumentalen Granitskulptur auf der Halde Zollverein im wahrsten Sinne den Grundstein für die Kunst auf Zollverein gelegt hat. Das begehbare Ensemble aus mannshohen, Tonnen schweren Steinquadern entstand in Auseinandersetzung mit den massiven Eingriffen der Schwerindustrie in die Natur dieser Region und nimmt die strengen, symmetrischen Kuben der Zollvereinarchitektur in seiner klaren Formgebung auf." [Entwicklungsgesellschaft Zollverein]

"Anlässlich der documenta 9 arrangierte Rückriem auf der Zeche Zollverein 24 riesige Granitblöcke zu einer Gesamtform. 1992 kam der Düsseldorfer Bildhauer Ulrich Rückriem nach Zollverein – und blieb. Seine Skulptur „Castell“ im Industriewald zwischen Schacht XII und Kokerei verhinderte, so wird erzählt, dass die ehemalige Halde der Zeche zur städtischen Bauschuttdeponie wurde. 24 mannshohe Granitblöcke bilden ein Karree, nur schmale Schneisen führen ins Innere. Meditation und Stille erwartet den Besucher. Weitere Granitskulpturen säumen den Weg durch den Industriewald, der deswegen auch Skulpturenwald genannt wird." [Zollverein.de]

"Die Halle der Zentralwerkstatt am Schacht XII beherbergte früher die zentrale Schlosserei. Diese, nach ihrer heutigen Funktion benannte, Skulpturenhalle wurde als erstes von Ulrich Rückriem für einen Zeitraum von 5 Jahren als Atelier angemietet. Auf große Resonanz stießen seine Arbeiten im Rahmen der DOCUMENTA IX (1992), die er hier zeigte. Es war das erstemal, dass ein Teil der DOKUMENTA ausgelagert wurde. Durch den denkmalgeschützten, aber noch nutzbaren Lastenkran im Inneren und den für schwere Lasten ausgelegten Boden ist diese Halle ideal für schwere, unhandliche Skulpturen." [Projekt "Uni zeigt IBA"]

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 1/2009 Günter Pilger. Alle Rechte vorbehalten]