Ulrich Rückriem - Arbeiten im öffentlichen Raum

Granit, gespalten, geschnitten (1981/82)

Afrikanischer Granit, 330 x 180 x 100 cm. Der Entstehungsprozess der Skulptur ist ihr Titel und Form zugleich: "Ein Granitblock in drei Teile gespalten, der mittlere in vier Teile geschnitten, alle Teile zur ursprünglichen Blockform zusammengefügt, der untere Teil als Fundament in die Erde eingelassen." Die Arbeitsspuren sind bei Rückriem Gestaltungsmerkmal. Sie erlauben es dem Betrachter, den Entstehungsprozess und die dabei verwendeten Steinmetztechniken nachzuvollziehen. Während die Schnitte an der geraden Linienführung gut zu erkennen sind, sind die Bohrlöcher im oberen Teil der Skulptur Relikte des Spaltungsprozesses. Die einzelnen Teile werden lediglich durch ihr Eigengewicht zusammengehalten. Die waagerechte Kerbe weist auf die Spaltung hin, mit der der quaderförmige Block aus dem ihn umgebenden Stein herausgebrochen wurde. Beim Abplatzen entstand die an eine Explosion erinnernde Maserung, die die Frontseite überzieht. Das mittlere Teil wird von den fünf anderen umrahmt und gehalten wie ein Gemälde durch seinen Bilderrahmen. Erworben auf der documenta 7.
Eigentum: Städtische Kunstsammlungen Kassel.
Standort: Neue Galerie, Schöne Aussicht 1, Kassel

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 6/2012 Wolfram Freutel. Alle Rechte vorbehalten]