Norbert Kricke - Arbeiten im öffentlichen Raum

Große Mannesmann (1958-60)

Edelstahlrohre (ca. 500 kg schwer), mit Sockel ca. 7 m hoch, 5 m breit. 1961 im Auftrag der Mannesmann AG (heute: Vodafone) vor deren Bürogebäude aufgestellt. Standort: Mannesmannufer

Wie kaum eine andere Arbeit spiegelt die Große Mannesmann Krickes künstlerisches Konzept wie auch den Zeitgeist. Die aus Linienbündeln gebildete Skulptur gehört zur Werkgruppe von Krickes „Raumknoten“ bzw. -bündelungen. Sie setzt einen dynamischen Kontrapunkt gegen die strenge Rasterarchitektur des Hochhauses. Die schwungvoll in die Höhe schießenden Linien lassen das Objekt wie eine expressive dreidimensionale Zeichnung im Raum erscheinen, die sich grundsätzlich von der klassischen geschlossenen Volumenplastik unterscheidet. Das Material, Edelstahl, nimmt nicht nur Bezug auf den Auftraggeber, es ist auch Ausdruck der technisch geprägten Moderne. Die Dynamik der aufstrebenden Linien im Raum steht für das deutsche Wirtschaftswunder der fünfziger und sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts und versinnbildlicht den Optimismus und Fortschrittsglauben jener Jahre. Kricke stellte diese Arbeit 1964 auf der documenta III und 1967 auf der Weltausstellung in Montreal aus.
[Video - Beitrag des WDR, 8. Januar 2013]

[Foto: Hans Peter Schaefer / reserv-art.de, Wikimedia Commons.
Lizenz: GNU Free Documentation License, Version 1.2 or any later ]