SkulpTour München

Erich Reusch (*1925 Wittenberg †2019):
o.T. (1979)

Standort: Bundeswehrverwaltungszentrum München, Dachauer Straße

Manfred Schneckenburger hat Erich Reusch als den „Pionier im dezentralen Raum" bezeichnet, der keine topografischen Strukturen bezeichnet oder einen vorgegebenen Raum vermisst, sondern der diesen Raum selbst schafft. Die plastische Form ist für ihn mithin nachrangig: Reusch zielt auf die Raumerfahrung des Betrachters. In der Tat entfaltet die Arbeit ihre Wirkung erst im Abschreiten, d.h. durch erlebende Rezeption.

"Seit 1956 habe ich erste dezentralisierte Skulpturen entworfen. Durch die Reduzierung der Einzelformen auf ein Minimum (Kuben, Scheiben oder Säulen) entstanden Spannungsfelder, die durch Verdichtung oder Auflösung beträchtliche Dimensionen erreichen. Wichtig war für mich in erster Linie der Gravitationsbezug der Formen untereinander, nicht die Pressung durch das Gewicht auf den Boden. Mit dieser Entscheidung löste ich mich von Bindungen der Skulptur an Vorder- und Seitenansichten. Bestimmend wurde der Ort der Setzung und sein Verhältnis zum umgebenden Raum." [Erich Reusch]

Literatur: Erich Reusch : Arbeiten 1954 - 1998. Ausstellungskatalog zur Retrospektive im Kunstmuseum Bonn, Wienand Verlag, Köln, 1998.

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 10/2010 Heinz Theuerkauf. Alle Rechte vorbehalten]