SkulpTour München

Walter De Maria (*1935 Albany / Kalifornien †2013 Los Angeles):
Large Red Sphere (2002)

Rauminstallation, polierter roter Granit, 260 cm Durchmesser, 25.5 t schwer. Eine Hommage an die Kugel als Sinnbild des Vollkommenen und Ewigen. Insofern die Kugel auch an die Form der Planeten und Sterne erinnert, klingt in der Installation in dem engen Bau auch die Weite des kosmischen Raums, in dem wir existieren, mit. Die ästhetische Anmutung täuscht hingegen nicht darüber hinweg, dass der Stein durch die technisch perfekte Ausführung auf bloßes Material reduziert wird.

Standort: Türkentor, zwischen den Pinakotheken und der Sammlung Brandhorst. Anlässlich Renovierung des Türkentores von 2008 bis 2010 im Oktober 2010 hier aufgestellt. (Seit Dezember 2002 hatte die Kugel noch unbeachtet hinter den ehemaligen Alzmetall-Produktionshallen in Traunreut gestanden.)

«Unter der Federführung der Architekten Sauerbruch und Hutton wurde der heruntergekommene Bau seit 2009 in enger Abstimmung mit dem Künstler bei Erhaltung der historischen Substanz so umgestaltet, dass sich Raum und Skulptur aufeinander beziehen. Die Sanierung war nur möglich geworden, da die Stiftung Pinakothek der Moderne den wesentlichen Teil der rund 1 Mio. € Baukosten übernommen hatte.» [Quelle: Achim Manthey: Urform als Bindeglied: Walter De Marias "Large Red Sphere" im Türkentor, Kulturvollzug, 24.10.2010]

Eine ähnliche Arbeit realisierte De Maria 1990 schon für die Assemblée Nationale in Paris. 2000 und 2004 folgten weitere, ebenfalls raumbezogene Variationen für das Naoshima Contemporary Art Museum (»Seen / Unseen Known / Unknown«) und das Chichu Art Museum (»Time / Timeless / No time«) in Japan. Die Large Red Sphere ist jedoch deutlich größer als ihre "Vorgänger". [Quelle: Türkentor, Bayerische Staatsgemäldesammlungen]

Die Kugel wurde 2002 in den Granitwerken Kusser in Aicha vorm Wald (Landkreis Passau) aus einem 82 t schweren Granitblock mit Seitenlängen zwischen 2.75 und 2.83 m gefertigt, der Granitblock - ein „African Imperial Red Granite“ - Ende Januar 2002 aus einem Steinbruch der Firma Keeley in Südafrika geschlagen. [Quelle: Vom Hinterhof ins Türkentor, Chiemgau Online, 26.10.2010]

Eigentum: 2006 von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworben.

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 10/2010 Heinz Theuerkauf. Alle Rechte vorbehalten]