SkulpTour Mainz

Alf Lechner (*1925 München †2017 Dollnstein / Landkreis Eichstätt):
Konstellation Große Bleiche (1995)

Stahl, rostfrei, geschweißt, geschliffen, zweiteilig, 700 x 290 x 170, 10 t schwer. Eigentum: Landesbank Rheinland-Pfalz (heute: Rheinland-Pfalz Bank). Ähnliche frühere "Konstellationen" des Künstlers waren aus massivem Stahl. Sie bestehen jeweils aus einem Quader, der durch einen kreisbogenförmigen Schnitt in zwei Teile geschnitten wurde. Lechner interessiert sich für die unterschiedlichen Situationen, wie der jeweils konvexe zum konkaven Bogen in Beziehung treten kann. Bei der Konstellation Große Bleiche wurde der Schnitt exakt so gesetzt, dass der konkave (schmale) Bogen an seiner dünnsten Stelle genauso breit wie dick ist. Auf diese Weise können sich die beiden Bögen auf anmutige Weise berühren, obwohl eines der beiden Teile um 90° gedreht wurde. Standort: Große Bleiche, gegenüber des Landesmuseums.

In Obereichstätt hinterließ der rastlos produktive Künstler einen phänomenalen Skulpturenpark - Freunde des martialischen Metalls kommen hier auf ihre Kosten: riesige Stahlbrammen werden zerrissen, verbogen, geschnitten. Alles vor der Kulisse eines verlassenen Steinbruchs mit einem riesigen Lavendelfeld. Lechner erhielt den Piepenbrock Preis für Skulptur (1992) lange vor dem Bundesverdienstkreuz (1. Klasse, 2002) und dem Bayerischen Verdienstorden (2008). In Ingolstadt ist seinem Werk ein eigenes Museum gewidmet. Mehr: [Alf-Lechner-Stiftung]

[Foto: © 3/2008 tew. Alle Rechte vorbehalten]