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Bruno Feger (*1962 Haslach / Schwarzwald, lebt und arbeitet
in 79427 Eschbach): Haus der Winde 5-6-18 (2018)

Stahl, verzinkt. Stiftung von Rudolf Dederer an die Goethe-Universität. Standort: KunstRaum Riedberg, Campus Westend der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, nördlich des Nina-Rubinstein-Wegs. Am 5. Juli 2018 eingeweiht, um Ostern 2019 wird sie am inzwischen installierten Betonfundament montiert werden.

Das Kunstwerk erinnert an die erste Alzheimer-Patientin Auguste Deter, die auf dem Gelände der "Irrenanstalt Affenstein" bei dem damaligen Assistenzarzt Alois Alzheimer in Behandlung war. Eine Art Karton, zu mehreren Seiten hin offen, steht für die Erinnerungen, die ein Mensch mit sich trägt und die Stabilität bedeuten, die sich aber im Laufe dieser tückischen Krankheit aus ihrem "Behältnis" in alle Winde verteilen.

»Demenz ist ein Veränderungsprozess, für den ich ein Sinnbild schaffen wollte. Ich wollte auch eine Art Nacktheit darstellen, denn die Krankheit nimmt den Patienten die Farbe des Lebens und setzt sie ins nackte Sein.«
[Bruno Feger]

Unter der Stahlplastik, hinter einer Glasscheibe, ist eine Stahlkassette eingelassen mit Geschirrscherben aus der Küche der "Irrenstalt". Die Scherben, bei Grabungen gefunden, stehen symbolisch für die Zerbrechlichkeit von Erinnerung. Mehr:

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © Uwe Dettmer. Alle Rechte vorbehalten]