SkulpTour Köln

Heinz Mack (*1931 Lollar/Hessen, lebt und arbeitet
in Mönchengladbach und auf Ibiza): Columne pro Caelo (1984)

Portugiesischer Granit, Monolith, 980 x 170 x 140m. Die Kannelierung verläuft bei dieser "Himmelssäule" nicht in senkrechter Richtung, was sie sich nach oben zu recken scheinen ließe, sondern umläuft die rechteckige Säule wie ein Band. Dabei werden die Abstände zum Boden hin kleiner, als wäre die Säule unter ihrem eigenen Gewicht ein Stück weit in sich zusammengesackt. Obenauf sitzt eine Art Kapitell aus vier auf den Kopf gestellten Pyramidenstümpfen mit feiner waagerechter Kanellierung. Es scheint, als hätte sich die Säule dort ihrer äußeren Haut entledigt. Da die vier Pyramidenstümpfen nach oben hin höher werden, deutet sich eine Bewegung zum Himmel an. Manch einer mag sich an die Wachstumsringe von Palmen erinnert fühlen - da sie einer rechteckigen Säule entspringen, in deren künstliche Form gepresst. Auf dem Roncalliplatz in Opposition zum Dom platziert, geht die Himmelssäule gewissermaßen einen Dialog mit dem Bauwerk ein: Einerseits streckt sie sich (im Kapitell-Teil) nach oben, in Richtung Himmel, wie die Kathedrale, andererseits veranschaulicht sie (im unteren Teil) das Gewicht des Materials Stein, aus dem auch der Dom erbaut ist, selbst wenn es seine filigran verästelte Bauweise zu maskieren versucht. Schließlich führt die rauhe Oberfläche der Säule das Naturmaterial vor Augen und kontrastiert mit dem geschliffenen, funktionellen Baustein. Standort: vor dem Römisch-Germanischen Museum, Roncalliplatz, Köln. Schenkung des Lions Club an die Stadt Köln, 1984

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2/2009 hpschaefer (reserv-art.de). Alle Rechte vorbehalten]