Karl Prantl - Steine im öffentlichen Raum

Nürnberger Kreuzweg (1991)

Granit aus Flossenbürg und Mauthausen, 14 Steinplatten, je 120 x 120 cm. Die Platten stammen aus dem Konzentrationslager Flossenbürg, wurden aber nicht mehr auf der großen Aufmarschstraße verbaut. Zum Gedenken an die Opfer schliff, polierte und rahmte Prantl die Steine. Dies trug ihm die Kritik ein, «er würde glätten, harmonisieren, versöhnen, es seien Stolpersteine des Vergessens.» [Quelle: Amelie Himmel, Moderne Skulptur in Nürnberg, S. 167]. Standort: Evangelische Stadtpfarrkirche St. Lorenz, Nordseite (Lorenzer Platz). Inschrift auf einer Steinplatte:

»Und auch Steine leben. Sie sind Gebeine der Mutter Erde. Missbrauch von Steinen ist wie Missbrauch am Menschen. Die vierzehn Steinplatten stammen von der großen Straße des nationalsozialistischen Reichsparteitagsgeländes. Sie wurden Stück für Stück von Zwangsarbeitern und Gefangenen in Konzentrationslagern bearbeitet. Jeder Stein ist Fingerabdruck eines missbrauchten und geschundenen Menschen.«
[Karl Prantl, 1991]

[Foto: 3/2013 Holz85, Wikimedia Commons. Lizenz: Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen]