SkulpTour Hannover

Kenneth Snelson (*1927 Pendelton/USA):
Avenue K (1968)

Tensegrity-Skulptur, 6 x 6 x 18.3m. Die Aluminiumstangen berühren sich nirgends, sie sind ausschließlich über die Stahlseile von Punkt zu Punkt miteinander verbunden. Es gibt keine Abspannseile - wie etwa bei einem Zelt -, um die Struktur zu stabilisieren. Die Arbeit kam zum großen Altstadtfest im August 1970, das den Auftakt des Programms "Experiment Straßenkunst" markierte, nach Hannover. Zunächst war sie noch auf der Wiese hinter dem Landtag aufgestellt. Standort: Leibnizufer/Friederikenplatz ("Skulpturenmeile").

Den Begriff "Tensegrity" prägte Buckminster Fuller als Wortschöpfung aus "tension" (engl. Spannung) und "integrity" (engl. Intaktheit, aber auch Widerstandsvermögen). Snelson, der Erfinder der Tensegrity-Skulpturen, beschreibt ihre Funktionsweise so: Tensegrity bezeichnet eine geschlossene Struktur, in der drei oder mehr längliche Streben, die Druckkräfte aufnehmen, zusammen mit einem Netzwerk aus Spanndrähten, die die Streben wie Sehnen verbinden und Zugkräfte aufnehmen, ein integriertes Zug-Druck-System bilden, das starr ist. Dabei stützen sich die einzelnen Teile gegenseitig derart, dass die Streben einander nicht berühren, sondern nur nach außen, zu den Eckpunkten der Sehnennetzwerks hin drücken. Da jedes Teil von jedem anderen Teil abhängt, muss Snelson bei der Aufstellung der Skulptur die Länge der Spanndrähte exakt justieren, um die richtige Vorspannung zu erreichen.

[Foto: © 8/2007 tew. Alle Rechte vorbehalten]