SkulpTour Hamburg

Georg Engst (*1930 Hamburg †2021 ebd.):
Balance ( 1977 (Entwurf) / 1982 / 2010)

Bronze, 360 cm hoch, 750 kg schwer.
Standort: Wohnungsbaugesellschaft Behrendt, Friedensallee 290,
nahe dem Hamburger S-Bahnhof Bahrenfeld (seit Oktober 2010).

Jahrzehnte hatte die Skulptur im Innenhof Asche AG gestanden, bis das pharmazeutische Unternehmen den Firmensitz aufgab. Die Behrendt Wohnungsbau KG kaufte das Gelände und riss die Gebäude ab. Die Skulptur verschwand gleich mit. Die Skulptur lag drei Jahre auf dem Bauhof einer Abrissfirma. Ein Journalist stöberte den wertvollen "Müll" auf der Schrotthalde auf. Das Buch Plastische Kunst in Hamburg von Heinz Zabel hatte ihn auf die Spur gebracht. Einmal wiederentdeckt, bekam die völlig verdreckte und mit grüner Patina angegriffene Bronze Unterstützer. »Martina Rieckmann von der Behrendt Wohnungsbau hat sie gerettet,« so Georg Engst. Die Bronze wurde in der Gießerei Wittkamp in Elmenhorst (Lauenburg) aufpoliert, unter der fachlichen Beratung von Georg Engst und finanziert von der Wohnungsbaugesellschaft.

Engst absolvierte zunächst eine Lehre als Holz- und Steinbildhauer. Anschließend studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Professor Anton Hiller und an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Professor Edwin Scharff, die letzten Semester als Meisterschüler mit eigenem Studio. Ab 1946 arbeitete Engst als freier Bildhauer, ab 1967 mit eigenem Atelier in Jersbek bei Bargteheide. Zahlreiche seiner Arbeiten fanden als 'Kunst am Bau' im öffentlichen Raum Aufstellung, vor allem in Hamburg und Schleswig-Holstein. Mehr: [ StormarnLexikon.de ] [ KUNST @ SH ] [ Gisela Tiedge: Das Werk von Georg Engst. Kunst am Bau und im öffentlichen Raum. Dissertation, Universität Bonn, 2015 ]

[Foto: 11/2013 hh oldman, panoramio. Lizenz: Creative Commons Namensnennung]