Fritz Koenig - Werke im öffentlichen Raum

Großes Votiv K (1962/64)

Bronze. Standort: Städtische Galerie im Lenbachhaus,
Luisenstraße, München

Eine Votivgabe (von lat. votum = Gelübde) ist der künstliche oder natürliche Gegenstand, den der Votant gemäß einem Gelübde an heiliger Stätte als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage darbringt [Quelle: Wikipedia]. Die Bronze zeigt auf einem blockartigen Basisstück eine bis auf zwei angedeutete Beine und einen prismenförmigen Körper reduzierte menschliche Figur. Eine Kopie der Arbeit ist in Ganslberg, einem Mahnmal gleich, auf freier Flur aufgestellt, so dass die fünf Flügel weit in den Raum ausstrahlen können, andererseits aber auch ihre erdrückende Schwere und Präsenz deutlich wird. Der Aspekt der Bedrohung und des Leides des Menschen findet in der Plastik seinen Widerpart im Schutzaspekt, unter dem die mächtigen Flügel ebenfalls gesehen werden können. Der menschlichen Figur bleibt ein luftiger Freiraum und sie kann frei in die Weite blicken.

«Die Grenzen zwischen Geborgenheit und Bedrängtheit verwischen sich, die eine wie die andere Empfindung weist auf eine Ur-Angst zurück, die im Bildwerk apotropäisch beschworen scheint.» [Peter Anselm Riedl, 2004]

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 7/2009 Heinz Theuerkauf. Alle Rechte vorbehalten]