SkulpTour Düsseldorf

Karl Hartung (*1908 Hamburg †1967 Berlin):
Säule (1961)

Gips, römischer Travertin, ca. 5 m hoch. Standort: Rheinpark, südlich der Theodor-Heuss-Brücke, 1963 aufgestellt.

Die Säule - wegen des quadratischen Querschnitts eigentlich eher ein Pfeiler - hat nicht die klassische Funktion eines tragenden Elements. Vielmehr erscheint die äußere Form als ein Hinweis auf die Himmel und Erde verbindende symbolische Bedeutung der Säule / des Pfeilers.

Hartung hatte sich bereits 1958 in kleineren Arbeiten mit dem Thema Säule beschäftigt, allerdings die Form nur von außen ziseliert, und das stark symmetriebehaftet. Bei dieser Säule hingegen dringt Hartung erstmals ins Innere ein. Hier, im Inneren der Form, geschieht das Eigentliche: hier schwellen Formen, die an organisches Wachstum denken lassen.

Während sich Hartung in den Wandreliefs mit der Waagerechten, die er rhythmisch gliedert, auseinandersetzte, ist es bei seiner Gruppe von Säulen die Senkrechte.

Nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg studierte Hartung 1929 bis 1932 in Paris. Nach gegenständlichem Beginn wandte er sich der abstrakten Kunst zu, womit er im Nationalsozialismus auf Kritik stieß. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand er Anerkennung: 1951 wurde er Professor für Bildhauerei an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, nahm 1955, 1959 und 1964 an der documenta 1, 2 und 3 in Kassel teil und erhielt zahlreiche öffentliche Aufträge.

[Foto: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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