SkulpTour Düsseldorf

Max Ernst (*1891 Brühl †1976 Paris): Habakuk (1971)

Bronze, ca. 350 cm hoch. Standort: Grabbeplatz, vor der Kunsthalle. Wie zahlreiche andere Arbeiten Max Ernsts ist auch der "Habakuk" das Ergebnis einer Collage aus Fundstücken. Die große Skulptur basiert auf einer Bronze von 1934, die ihrerseits auf den Gipsabguss einer Collage aus verschieden großen Blumentöpfen, Schalen und Kieselsteinen (Ludwigshafen, Wilhelm-Hack-Museum) zurück geht. Durch Abgüsse kaschiert Ernst die Herkunft der Ausgangsmaterialien.

Surreale Mischwesen spielen in Ernsts persönlicher Mythologie eine wichtige Rolle. So nimmt der Prophet Habakuk des Alten Testaments bei ihm Züge einer Vogelfigur an. Das Vogel-Fabelwesen Loplop wurde zu Max Ernsts Alter Ego. Neben seinem grafischen und malerischen Werk schuf Max Ernst, einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts, zahlreiche Skulpturen. Wie in seinem gesamten Oeuvre dominiert auch bei den plastischen Arbeiten das Prinzip der Collage, wobei Ernst das Ausgangsmaterial bewusst so verfremdet, dass der Betrachter es nicht mehr erkennen kann. Max Ernst hatte eine spezielle Beziehung zu Düsseldorf. Am Anfang seiner Laufbahn, in den 1920er Jahren, war er häufig Gast im Laden von Mutter Ey, einer Bäckerin und Kunsthändlerin in der Altstadt, die junge Künstler der Avantgarde förderte.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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