SkulpTour Düsseldorf

Will Brüll (*1922 Viersen, lebt in Meeerbusch):
Großer Raumwirbel (1967/68)

Edelstahl. Standort: Hans-Böckler-Str. 39 (DGB). Mit dem "Großen Raumwirbel" hat Brüll nach eigener Aussage einen dynamischen Akzent gegen eine Rasterarchitektur gesetzt. Die um vier Achsen aufwirbelnden Rechteckflächen definieren den umgebenden Raum. Das industriell gefertigte Material ist Ausdruck der technischen Entwicklung in den 1960er Jahren. Der Reiz der technoiden Skulptur liegt in der Reaktion auf unterschiedliche Licht- und Schattenverhältnisse. Brüll wurde mit 18 Jahren als Pilot im Zweiten Weltkrieg eingesetzt. Seine sich dynamisch im Raum ausbreitenden Edelstahlskulpturen scheinen die Erlebnisse jener Jahre widerzuspiegeln.

Brüll studierte 1945 bis 1950 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf Bildhauerei bei Joseph Enseling. Nach konventionellen Anfängen fertigt er seit dem Anfang der 1960er Jahre Raumskulpturen aus Edelstahl. Brüll begreift die Rechteckfläche als Ausgangspunkt der plastischen Gestaltung. Durch Walzen entsteht eine dreidimensionale Raumplastik, die sich grundsätzlich von der geschlossenen klassischen Volumenplastik unterscheidet.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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