SkulpTour Düsseldorf

Joannis Avramidis (*1922 Batumi/Georgien †2016 Wien):
Große Dreifigurengruppe

Bronze. Standort: Berliner Allee 14, Deutsche Bundesbank.
Säulenhafte Figuren oder biomorphe Säulen? Bei dieser Skulptur sind die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion fließend. Avramidis nimmt bei seiner Arbeit Bezug auf die klassische Antike und die italienische Renaissance. Seine stark abstrahierten Mehrfigurengruppen sind eng miteinander verschmolzen. Mit dem Wechsel von schwellenden Formen und Einschnürungen deutet er Kopf, Rumpf und Beine an. War die klassische Säule ein architektonisches Element ist, dessen Aufbau mit dem des stehenden menschlichen Körpers verglichen wurde, geht Avramidis den umgekehrten Weg: Bei ihm bekommt der menschliche Körper durch extreme Stilisierung säulenhaften Charakter.

1939 musste Avramidis, Sohn pontischer Griechen, Georgien verlassen und sein 1937 in Batumi begonnenes Kunststudium aufgeben. Er ging zunächst nach Griechenland, ließ sich 1943 als Arbeiter in Wien nieder und studierte dort schließlich 1953 bis 1956 Bildhauerei bei Fritz Wotruba.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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