SkulpTour Düsseldorf

Horst Antes (*1936 Heppenheim, lebt in Karlsruhe, Berlin und Italien):
Antes-Brunnen (1987)

Edelstahl, Beton, Granit, bis zu 500 cm hoch. Standort: Bertha-von-Suttner-Platz, Hauptbahnhof Ostseite. Drei große Skulpturengruppen aus Edelstahl dominieren den Platz an der Rückseite des Hauptbahnhofs. Im großen Wasserbecken sind eine Schlange und eine sitzende Figur im Schilf versteckt. Im mittleren Längsrechteck befinden sich ein Riesenstuhl sowie ein Tisch mit Essszenen. Auf der kleineren quadratischen Plattform steht eine Gruppe stilisierter überlebensgroßer Kunstfiguren. Sie sind zwar keine antes-typischen "Kopffüßler", wirken aber archaisch-streng. Antes hat Figuren und Gegenstände scherenschnittartig flach ausgeführt. Erst in der Zusammenschau ergibt sich der Eindruck von Räumlichkeit. Die unterschiedlichen Skulpturengruppen scheinen rätselhaft und keinem einheitlichen inhaltlichen Konzept zu folgen. Im Gegensatz zur Hektik und Diesseitigkeit des Bahnhofsplatzes wirken sie statisch und zeitlos. Offensichtlich stellt Antes dem modernen schnelllebigen Alltag archetypische Formen und Verhaltensweisen entgegen.

Horst Antes, Teilnehmer der documenta 3, 4 und 6 in Kassel, studierte 1957 bis 1959 Malerei bei HAP Grieshaber an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, wo er von 1984 bis 2000 Professor für Malerei war. In den 1960er Jahren wurde er zum Protagonisten einer neuen figurativen Bildsprache in Deutschland. Sein Markenzeichen ist der "Kopffüßler", eine archaisch wirkende Kunstfigur.

[Foto und Text: mit freundlicher Erlaubnis © 2012 Dr. Margot Klütsch.
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