Bernar Venet - Werke im öffentlichen Raum

Disorder: 11 Uneven Angles (2015)

Corten-Stahl, 800 x 260 x 205 cm.
Standort: Porte de Trêves, N30 / N874, Bastogne, Belgien.
Aufgestellt anlässlich einer Ausstellung der Galerie L'Orangerie, Bastogne, 2017. Leihgabe der Galerie Ceysson-Bénétière, Wandhaff (Luxembourg). Die Aufstellung wurde ermöglicht durch Unterstützung der Gemeinde Bastogne, der Bernar Venet Foundation sowie der Galerie Ceysson-Bénétière.

Einige Monate nach ihrer Befreiung wurde die kleine belgische Stadt Bastogne in den Ardennen erneut von Deutschen angegriffen. Die Ardennen-Offensive war die letzte Offensive der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Ihr Ziel war es, den für den Nachschub wichtigen Hafen von Antwerpen zurückzuerobern. Die 101st Airborne Division der US-Streitkräfte wurde dabei in Bastogne von der Deutschen Wehrmacht eingekesselt. Für Bastogne und die dort anwesenden Amerikaner begann eine heftige Belagerung, die zwischen dem 21. und 26. Dezember 1944 andauerte. Sie hatten kaum Munition, nicht viel Verpflegung und keine Winterausrüstung. Das schlechte Wetter ließ auch nicht zu, Nachschub aus der Luft abzuwerfen. Die Amerikaner waren zahlenmäßig 5 zu 1 unterlegen. Doch als der deutsche Befehlshaber Lüttwitz die Eingeschlossenen aufforderte, sich zu übergeben, entgegnete ihm General McAuliffe mit seinem Ausspruch „Nuts!“, mit dem er in die Geschichtsbücher einging. Die Screaming Eagles hielten den Knotenpunkt Bastogne, bis der Himmel aufklarte und Militärflugzeuge Artillerie-Munition abwerfen konnten. Die Befreiung durch General Pattons Entsatztruppen schließlich läutete das Ende der Ardennenoffensive ein. Die Schlacht forderte allein auf US-amerikanischer Seite insgesamt über 3.000 Opfer, 2.000 in der 101st Airborne Division.

Eine Zusammenballung von Winkeln stellte Venet erstmals 2015 in den Gärten des Palazzo Cavalli-Franchetti, Venedig, aus (Disorder: 9 Uneven Angles): neun Winkel unterschiedlicher Höhe und Öffnungswinkel traten in Dialog mit den schmalen gotischen Fenstern des Palasts.

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